Als Anna-Karin eines Abends nicht nach Hause kommt, meldet ihr Mann sie als vermisst. Eine fieberhafte Suche beginnt.

Ein Mann misshandelt Frau und Kinder – die Frau sinnt auf Flucht, doch hat sie eine Chance?

Ein Serienvergewaltiger geht um in der Gegend, kann man sich als Frau alleine noch hinaus trauen?

 

Drei Handlungsebenen, alle mehr oder minder miteinander verstrickt. Doch auf das WIE muss man schon etwas länger warten. Denn Schulman spinnt ein Netz aus Verdächtigungen und Intrigen. Sie nimmt den Leser mit auf die Suche nach Anna-Karin und erlaubt ihm keine Verschnaufpause. Hatte die Frau einen Geliebten? Und warum ist das Verhältnis zur Tochter eher verhalten?

Auch der Strang mit der misshandelten Familie hat mir sehr gut gefallen. Man leidet förmlich mit der Frau mit und hofft, dass ihre Flucht gelingt.

 

Die Wendung, die Schulman ihrem Krimi am Ende gibt, war für mich sehr überraschend, aber mir hat sie gut gefallen. Sie passte sehr gut zum Verlauf des Buches.

 

Sehr gern mag ich Schulmans Charaktere. Die haben Tiefe. Vor allem Magdalena. Leider habe ich ein wenig den Eindruck, dass die Autorin hier einen Ausverkauf begeht. Eine Mitarbeiterin wird krank, einer verlässt die Stadt. Ich hoffe nicht, dass die Serie schon zu Ende ist, denn mir wachsen die Protagonisten so langsam ans Herz.

 

 

Fazit: ein Krimi, der sehr gut unterhält, ohne allzu grausam zu sein und dennoch mit hoher Spannung punktet. 

 

 

 

 

 


Ein kleines Dorf in den Bergen, jeder kennt jeden. Als bei einem Jagdausflug ein Mord geschieht, ist automatisch jeder verdächtig. Journalistin Magdalena Hansson, eigentlich im Mutterschaftsurlaub, sticht in ein Wespennest.

 

Auf wenige Tage und einen winzigen Ort beschränkte Handlung. Da kommt Spannung auf! Vor allem auch durch das Verschwinden der 13 Jährigen Alva und die nachfolgenden Ereignisse.

 

Warum das Buch allerdings als Värmland-Krimi 1 bezeichnet und nicht in die Reihe um Hagfors eingereiht wird, verstehe ich nicht, denn der Krimi spielt im selben Ort und mit den selben Protagonisten. Vielleicht weil mit Petra Wilander eine neue Figur eingeführt wurde. Sehr gut hat mir im Buch Hansson gefallen: ihre kleine Tochter fordert ihr alles ab, was ich sehr authentisch fand.

 

Skandinavische Krimis sind ja per se immer ein wenig düster. Auch hier fand ich die Hintergrundstimmung sehr gut herausgearbeitet. Man kann sich förmlich den einsamen Wald vorstellen, durch den Bodil auf der Suche nach ihrer Tochter irrt.

Die Auflösung kommt quasi in letzter Minute und ist sehr überraschend, was ich sehr gern mag, denn es gibt nichts Schlimmeres in einem Krimi, als wenn man schon auf S. 50 weiß, wer der Mörder ist.

 

 

Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf das neue Buch, das im Januar 2018 bei Lübbe erscheinen und „Stets sollst du schweigen“ heißen wird.