Eins gleich vorweg: Alef ist kein Buch, das man schnell durchliest. Alef ist ein Roman, der in die Tiefe geht, der nachhallt und auf den man sich einlassen muss. Denn Alef beleuchtet die Liebe zwischen einer Deutschen und einem israelischen Juden mit allen nur denkbaren Konflikten. Dabei taucht das Buch tief in die Vergangenheit ein, denn um Maja und Eitan richtig verstehen zu können, muss man auch ihre Familiengeschichte kennen.

Ein Buch mit vielen Facetten. Gleich zu Anfang lesen wir von der großen Liebe von Eitan und Maja. Doch bis die beiden sich im Buch treffen dürfen, geht der Weg erst einmal zurück. Zurück bis zu den Großeltern der beiden.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass die Autorin die Wege der beiden sich immer wieder kreuzen ließ. Als Leser wusste man hier dann schon etwas mehr als die beiden Protagonisten selbst.

Tief berührt hat mich auch die Situation als Maja und Eitan schon eine Weile in Berlin leben und beide nicht mit dem Alltag klarkommen. Ich konnte mich gut in beide einfühlen, vor allem auch in Majas Zerrissenheit.

Katharina Höftmann Ciobotaru weiß, wovon sie schreibt: sie hat selbst einen Israeli geheirtet und ist zum Judentum konvertiert. Ihre Erfahrungen fließen sicherlich in die Geschichte mit ein und machen diese zu einem authentischen Roman, der lange nachhallt.

Ein wenig ermüdend fand ich allerdings die steten Diskussionen über die deutsche Schuld. Das war mir mit der Zeit zu viel.

 

Fazit: Alef ist tiefschürfend, Alef ist poetisch, Alef ist Sprachwitz und Alef ist berührend.